Zöller mit Gebläse

Zur 15. Ausgabe seiner inzwischen etablierten Network Session hat sich Jürgen Zöller mal wieder etwas Besonderes ausgedacht und sich quasi eine Big Band zusammengestellt. Neben alten Bekannten wie Olli Roth und Domenica Swoboda an den Vocals, Ole Rausch an der Gitarre, Alex Nagel an den Keyboards standen diesmal mit Erwin Schmidt am Bass sowie einem 4 köpfigen Bläserensemble "neue" Musiker auf der Bühne des gut gefüllten großen Saal des Jubez.

"Zöller mit Gebläse" hatte mit dieser Besetzung natürlich auch die Chance die musikalischen Schwerpunkte deutlich anders zu setzen, und das merkte man schon bei der Eröffnungsnummer "Cantaloop". Funk, Soul und Motown standen musikalisch gesehen im Mittelpunkt - etwas ähnliches gab es bei Zöller vor 3 Jahren schon mal im Jubez beziehungsweise auch vor 4 Jahren unter dem Motto "Motwon & Elsewhere" im LOC. Neben Songs von Stevie Wonder, Tower of Power oder den Crusaders reichte die musikalische Spanne aber bis hin zu Huey Lewis' "Hip to be square" oder Peter Gabriel's "Sledgehammer".

Exzellente Songsauswahl also in Verbindung mit exzellenten Musikern, die alle auch Gelegenheit bekamen, ihr Können durch mindestens ein Solo zu zeigen, natürlich vor allem die Bläser: egal ob Christian Felke am Saxpohon (und der Tin-Whistle!), Gebhardt Schmidt sowie Frank Zeller an der Trompete oder Stephan Schlett an der Posaune: es war einfach klasse! 10 Leute auf der Bühne und deutlich mehr davor hatten einen Riesenspaß an diesem Abend. Jürgen Zöller übernahm übrigens auch bei einem Song die Lead Vocals, und zwar zu Randy Newmans "Short people".

Am besten haben mir die Zugaben gefallen, vielleicht weil diese etwas aus dem Rahmen fielen: den White Stripes Titel "7 Nation Army" erwartet man mit dieser Band Besetzung nicht gerade (die Bläser mussten sich da extra etwas einfallen lassen) und der uralte Song "Just a Gigolo" aus den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts, den die meisten von uns in der Fassung von Olli Roths Namensvetter David Lee Roth kennen habe ich auch nicht erwartet - war aber grandios.

Fazit: prima -weiter so!

Ticket Zöller