Ein perfekter Abend: Nada Surf beim Zeltival

Manchmal ist einfach alles perfekt: das Wetter ist ideal um den schönen Außenbereich des Zeltivals vor Konzertbeginn zu genießen, man freut sich auf den Top Act und kriegt dann gratis noch eine ausgezeichnete Vorgruppe zu sehen und zu hören.

Doch der Reihe nach: um 20 Uhr spielen "Me & Marie" als Vorgruppe von "Nada Surf" und siehe da: Schlagzeugerin Maria de Val aus Südtirol hatte ich mit ihren Kusinen schon öfter als "Ganes" erleben dürfen - "Me & Marie" stellt zusammen mit Roland Scandella aus Graubünden ihre andere Band dar und klingt auch ganz anders als dass, was sie mit Ganes macht. Was Marie (Schlagzeug, Gesang), Roland (Gitarre, Gesang) plus ein weiterer Gitarrist da live bringen war prima: erinnert etwas an die White Stripes und zieht einen sofort in den Bann: Indierock mit wunderbarem Harmoniegesang: so etwa muss man sich das vorstellen und "Nada Surf" Mastermind Matthew Caws war später voll des Lobes ob dieser Band.

Besser kann ein Konzertabend also nicht beginnen und kurz vor 21 Uhr betraten die 4 von "Nada Surf" die Bühne. Mit "Cold to see clear" vom aktuellen Album "You know who you are" ging es los und dann ging es Schlag auf Schlag durch 2 Jahrzehnte Bandgeschichte. Sänger Matthew Caws war zunächst etwas zurückhaltend, was die Kommunikation mit dem Publikum betraf, dies änderte sich mit zunehmder Dauer des Konzerts. Vorteil war aber, dass dadurch mehr Raum für Songs blieb, sodass beispielsweise auch "Animals" vom neuen Album gespielt wurde, obwohl es auf der ursprünglichen Setliste nicht stand. Es wurde überhaupt viel vom neuen Album gespielt, so auch mein Libelingssong vom neuen Album "Out of the dark".

Die letzten Alben ware ja etwas poppiger als die früheren, live wurden aber auch viele der alten, schnellen Songs gespielt und da Keyboards und Bläser live nicht zur Verfügung standen wurde generell live eine Schippe drauf gelegt. Sehr schön auch, wie Matthew Caws und der zweite Gitarrist sich ergänzten um live hier und da ein paar Lücken (Keyboards, Bläser) zu füllen.

Wie gesagt: das mit der Kommunikation mit dem Publikum wurde besser und Matthey Caws konnte das Publikum wirklich dazu bringen bei einem Song synchron im Takt von links nach rechts und wieder zurück zu tanzen, um den 4 auf der Bühne Seekrankheitssymptome zu bereiten.

Im Zugabennblock gab es dann ihren ersten, großen Hit "Popular" und natürlich den Live Hit "Blankest Year". Und als das Saallicht schon an ist und die ersten Besucher sich schon auf den Heimweg machen, kommen die 4 noch mal auf die Bühne an den Bühnenrand, um wirklich unplugged ohne Mikro und ohne Verstärker mit den Fans noch einen Song zu singen. Und Matthew Caws ließ es sich dann nicht nehmen, direkt von der Bühne zu den Fans zu kommen, um für Selfies, Autogramme und Gespräche sich zur Verfügung zu stellen.

Fazit: Ich bin froh, Nada Surf live gesehen zu haben - eine super symphatische Live Band - sehr zu empfehlen, vor allem in einer solch schönen Umgebung wie das Tollhaus beim Zeltival.

Nada Surf Ticket