Fischer-Z pur

Fischer-Z ist eigentlich John Watts und dieser kommt in letzter Zeit so alle 3 Jahre  ins kleine Tollhaus: 2011 mit ihm selbst als Vorgruppe von Fischer-Z und 2014 als John Watts of Fischer-Z.

Im Jahre 2017 fungiert er nun wieder ganz als Fischer-Z. Ein Grund sicherlich: das in diesem Jahr unter dem Namen Fischer-Z veröffentlichte Album "Building Bridges" auf dem Fische-Z beziehungsweise John Watt fast genau so klingen wie Fischer-Z zu ihrer kommerziell erfolgreichsten Zeit von 1979-1981, und das obwohl John Watts das Album fast im Alleingang aufgenommen hat.

Live geht das natürlich nicht und so tritt er verstärkt um einen zweiten Gitarristen, einen Bassisten einen Keyboarder und Schlagzeuger im recht vollen Saal 1 des Tollhaus auf. Eine sehr junge Band hat John Watts da um sich geschart: sowohl beim Bassisten als auch beim Keyboarder fragt man sich zwangsläufig, ob diese zu Fischer-Z Glanzzeiten denn schon auf der Welt waren.

Recht schnell wird nach dem Klassiker "Room Service" vom "Going Deaf for a Living" Album neues Material präsentiert nämlich "So close", später kommt noch "Damascus Disco" dazu.Nicht nur von der Songqualität und Sound her erinnern die neuen Songs an die Klassiker von Fischer-Z, auch textlich ist John Watts ganz der Alte: aktuelle politische Entwicklungen, wie die Syrien Krise, werden in Songs wie "Damascus Disco" thematisiert, so wie die Angst vor einem Nuklearkrieg in "Red Skies over Paradiese" aus dem Jahr 1981. Dabei versteht sich John Watts die Situation und die Gefühle der Menschen bei diesen Krisen zu beschreiben, ohne plumpen Agit-Pop abzuliefern. So kann auch 36 Jahre später "Red Skies over Paradise" mit dem Blick auf  aktuelle Nuklearkriegskrisen (Nordkorea, USA) gespielt werden und immer noch aktuell klingen.

Wie gesagt: live klingen Fischer-Z 2017 wie Fischer-Z 1981. John Watts' oft sirenenhafte, schneidende Stimme zusammen mit den 2 E-Gitarren prägen den Sound. Keyboard Tupfer wie zu besten New Wave Zeiten lockern diesen hier und da auf. Und so geht es 1,5 Stunden durch Fischer-Z Geschichte, von "Paracetamol" bis zum aktuellen "Wild".

Mit dem Klassiker, auf den alle geartet haben und den Refrain so richtig laut mitzusingen beziehungsweise mitzugrölen, nämlich "Marliese" geht der reguläre Set zu Ende, aber natürlich kommen "Berlin", Fischer-Zs musikalische Antwort auf "London Calling" von The Clash, und die Nonsense-Nummer "Limbo" im Zugabenblock.

Fazit: das aktuelle Album sei jedem, der Fischer-Z mag, ans Herz gelegt und live versteht John Watts und seine jeweils aktuellen Begleiter ihr Handwerk - hingehen! Und nach der Show gibt John Watts wie so häufig bereitwillig Autogramme und plaudert mit den Fans.

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