"Wenn nicht wann dann jetzt" - der Meister der Halbsätze im Tollhaus

Viel Bühnendeko benötigt Rolf Miller nicht: ein Stuhl, ein Mikrophon und fertig. Kurz nach Acht geht es los: Rolf Miller betritt die Bühne, begrüßt kurz das Publikum, setzt sich auf seinen Stuhl, wird eines mit seiner Rolle las komplett Halbwissender und plaudert los, wobei kaum ein Satz zu Ende gebracht wird und Sprichwörter und Redewendungen völlig neu daherkommen, wie beispielsweise die Erkenntnis, dass das Leben kein Ponyschlecken sei.

Und wie immer bei Rolf Miller gibt es keinen  roten Faden: er erzählt von seinen Freunden, die entweder gerade sich scheiden lassen oder heiraten wollen, von Missgeschicken beim Minigolf, die in einer Schlägerei in Augenhöhe ausartet, vom autonomen beziehungsweise autogenem Fahren, wie es bei Rolf Miller heißt, in seinem neuen A6 Hybrid, der nicht nur bremst, wenn der Vordermann bremst, sondern auch automatisch beschleunigt, wenn von hinten einer drängelt.

Vom privaten kommt er dann in kleinen Dosen in das politische, wobei es zunächst so scheint, als würde es es sich mit seiner "Kritik" an den Grünen zu leicht machen. Das wird dann aber wieder ins richtige Licht gerückt, wenn er beschreibt, wie er und sein SUV fahrender Nachbar den Vogelschutz für sich entdecken, um ein geplantes Windrad in der Nachbarschaft zu verhindern.

Sehr unterhaltsam geht das Programm vorbei und eine richtige ZUgabe gibt es nicht, so erklärt Rolf Miller am Ende: entweder sei das Programm gut gewesen, dann bräuchte es keine, oder das Programm war schlecht, dann bringt es nichts. Und so schlüpft Rolf Miller für ein paare Minuten aus seiner Rolle und geht zum Anfang seiner Karriere, als die Kunstfigur noch nicht entwickelt worden war und Rolf Miller als Stimmenimitator prominenter Zeitgenossen probierte.

Fazit: ich habe mich einwandfrei unterhalten gefüllt beim, äh, Dings, nun sag schon.

Ticket Rolf Miller 21. Oktober 2023
        Tollhaus Karlsruhe