Betrachtungen über Käsekuchenhilfe - Torsten Sträter in der Schwarzwaldhalle

"Mach mal das große Licht an" heißt das aktuelle Programm von Torsten Sträter und wer schon mal bei Torsten Sträter war, weiß, dass er nicht gerade dafür bekannt ist, sich strikt entlang eines Programms oder einem roten Faden entlang zu hangeln. Stattdessen wird eine Programmpunkt angekündigt, zum Beispiel eine Geschichte über seine verstorbene Mutter, aber bis es mal los geht vergehen locker mal 10 - 15 Minuten, die aber höchst amüsant sind. Zuviel scheint Torsten Sträter duch den Kopf zu gehen, und das muss der dann gleich loswerden. Und falls mal nicht, fragt er einfach beim Publikum der ausverkauften Schwarzwaldhalle nach, ob es denn Fragen gäbe. Derjenige, der dann fragte, wie lange es denn wohl gehen würde an diesem Abend, mutierte dann unfreiwillig zum Running Gag des Abends, denn natürlich stellte Torsten Sträter gleich die wildesten Theorien auf, warum dieser Besucher denn um 23 Uhr gehen müsse.

Der Karlsruher Weihnachtsmarkt könnte es ja wohl nicht sein, denn der würde sich nicht lohnen, sei ihm, Torsten Sträter, gesagt worden. Und der Hinweis, dass immerhin ein Riesenrad vorhanden sei, wurde mit dem Satz "Die haben euch eine Kirmes als Weihnachtsmarkt verkauft" gekontert. Neben dem offiziellen roten Faden des Abends, nämlich, was hat das Leben Torsten Sträter gelehrt, was davon hat seine Mutter ihn gelehrt und was davon seine Oma, gab es einen zweiten roten Faden, nämlich die Sprache. Und wenn Torsten Sträter etwas aufregt, dann Ein-Wort Sätze oder Ein-Wort Fragen ohne Verb beziehungsweise Tu-Wort, wie er es konsequemt nennt. Der einzige Moment, indem er einen Ein-Wort Satz gezwungenermaßen akzeptiert ist der "Satz": "Fahrzeugpapiere". Ansonsten ignoriert er gerne solche Sätze, oder versteht sie absichtlich falsch. Herrlich die Geschichte, wir er den Satz "Vorfahren" als Frage versteht, die Familiengeschichte der Sträters seit 17-hundert-schlag-mich-tot bis heute referiert und erst nach mehren Stunden den Mc Donals Drive-Thru Schalter durch "Vorfahren" frei gibt.

Und so geht es weiter durch die Hirnwindungen von Torsten Sträter, der gerne Backen können würde, aber beim Einkaufen durch Produkte wie "Käsekuchenhilfe" oder "raffinierte Zucker" zu wilden Assoziationen verleitet wird, sodass er stundenlang vor dem Regal steht, jedenfalls in den Supermäkten, in denen er noch kein Hausverbot hat. Viel scheinbar oder tatsächlich Improvisiertes wird also geboten, neben eigentlich nur 2 oder 3 kompletten -geschichten über seine Mutter, die ein großer Smokie / Chris Norman Fan war, seinen verstorbenen Bruder und seine Oma. Aber irgendwie schafft er es immer wieder, Handlungsstränge wieder aufzunehmen, sodass man das Gefühl hat, dass doch alles zusammen passt.

Klar, dass nach all den Kindheitserinnerungen, lustigen Geschichten und Improvisationen der 23 Uhr Termin des oben erwähnten Besuchers nicht zu halten ist, aber das stört niemanden - dafür ist der Abend trotz einiger ernsten Zwischentöne zu lustig und kurzweilig.

Ticket Torsten Sträter 09.12.2025
        Karlsruhe Schwarzwaldhalle