Melanie Dekker, 18.04.2007, Karlsruhe, Jubez

Trotz Erkältung gut!

"Wie ich denn auf das Konzert aufmerksam geworden bin?" will Melanie Dekker wisssen, als sie mir eine CD signiert. Tja, eine gute Frage: es waren wohl die postiven Artikel in den Regionalzeitungen, die mich auf den Auftritt neugierig gemacht haben, denn von "Kanadas Antwort auf Sheryl Crow" hatte ich vorher zugegebenermaßen noch nichts gehört.

Circa 70-90 Besucher hatten außerdem den Weg in's Jubez gefunden um Melanie Dekker samt Band (Bass und Schlagzeug) zu erleben und wurden mit einem ausgezeichntem Konzert der Singer/Songwriterin belohnt. Als Folk-Pop könnte man den Stil wohl bezeichnen und Melanies wandlungsfähige Stimme steht ganz im Mittelpunkt der Songs. So sehr, dass sie sie hier und da auf ihre Band verzichtet und 2 mal sogar noch auf ihre Gitarre. Was um so bewunderndswerter ist, da sie am Abend vorher noch ein Konzert wegen einer Erkältung absagen musste.

Ihre Songs sind haupsächlich Love Songs, das kann man auch aus den Übersetzungen ihrer Songtexte, die auf Tischen im Jubez auslagen, schnell erkennen. Obwohl, manch ein Song (My soul back), der beim ersten Durchlesen als Abrechnung mit einem Ex-Lover erscheint, entpuppt sich als Abrechnung mit einer Plattenfirma. Apropos Tische: Im Jubez waren sie wohl aufgestellt worden, um etwas die Leere des Raums zu kaschieren, in Kanada seien sie wohl üblich, meint Melanie, aber bei den bisherigen Konzerten gab es keine. Vielleicht weil sie sich ob der Tische wie zu Hause fühlte, wurde gleich am Anfang begonnen, Zuschauerraum und Bühne umzudekorieren. Melanie und ihr Schlagzeuger hievten kurzerhand einen Tisch samt Gast und Stuhl auf die Bühne, was dem Betroffenen sicherlich eines der "interessantesten" Konzerte seines Lebens bescherte. Man sieht also: Melanie Dekker legt viel Wert darauf, mit dem Publikum zu kommunizeiren, am besten klappte das aber mit ihren Songs, die sehr abwechslungsreich waren. Highlights gab es viele: "Oh yeah", "Haven't kissed you yet" und "Little Miracle" gehörten zu den Songs, die sich bei mir gleich im Gehörgang festgesetzt haben. Die Band schaffte es, trotz Minimalbesetzung, einen schönen Sound zu erzeugen und kam vor allem bei den schnellen Nummern gut an. Bei den langsamen Leidern verzichtete Melanie Dekker zumindest zeitweise auf die Unterstützung der beiden, was dafür sorgte, dass der gesamte Abend äußersts abwechslungsreich war.

2 Coverversionen gab es auch: zunächst, direkt nach der Pause, eine wunderschöne Version des Cyndi Lauper/Rob Hyman Klassikers "Time after Time", und dann, ganz am Ende, bevor sich Melanies Stimme Richtung Erkältung verabschiedete, ein Medley aus einem Neil Young Song und Janis Joplins "Mercedes Benz".

We wollte, konnte sich hinterher noch CDs signieren lassen und sich kurz mit Melanie Dekker unterhalten. Warum ich hingegangen bin? Neugier, eine nette Location und ein moderater Eintrittspreis machten es mir leicht, einfach mal so auf ein Konzert einer mir bis dato unbekannten Künstlerin zu gehen. Und glücklicherweise hat es sich gelohnt!

Ticket

Hier noch ein Link: http://www.melaniedekker.com

© 04/2007 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/melanie_dekker_18042007.html 

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