Steve Skaith Band, 8.5.2005, Jubez, Karlsruhe

Brilliant - aber nur wenig los

1 1/2 Jahre nach ihrem ersten Auftritt in Karlsruhe kam die Steve Skaith Band zum zweiten Mal ins Jubez. Während die Band beim ersten Mal noch als Steve Skaith's Latin Quarter angekündigt worden war, wurde diesmal nur nebenbei darauf hingewiesen, dass es sich bei Steve Skaith um "the Voice of Latin Quarter" handelt.

Leider vor noch weniger Publikum als 2003 starteten Steve und seine 3 mexikanischen Mitstreiter mit "The Big Pit" vom gerade erschienenen 2. Album "Empires & Us" und überraschten mit afrikanischen Rhythmen, die einen eher an Johnny Clegg, als an Latin Quarter erinnerten. "Lucky Man", vom 1. Album "Mexile" folgte und direkt danach "Radio Africa", sicherlich Latin Quarters "größter" Hit. Es schien fast so, als wäre dieser Song eine Art Pflichtübung für Steve Skaith, die er schnell absolvieren wollte, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mehr Raum für die Gegenwart zu haben. Und so standen auch die Songs der 2 Alben "Mexile" und "Empires & Us" im Vordergrund der durch eine Pause unterbrochenen Show. Und da gibt es einiges zu entdecken: "Model Son" zum Beispiel, dass noch am ehesten an "Latin Quarter" erinnert, oder "Cut the Cord" und "Senorita No", die eher zeigen, wo es noch hingehen wird mit der Steve Skaith Band: Folk-Pop mit Ausflügen in afrikanische oder lateinamerikanische Rhythmen. Bestechend von Anfang an: der Sound, der jedes Instrument der erstklassigen Band perfekt abbildet: neben Steve Skaith Beto Tenorio am 6-saitigen Bass, Javier Gamiz an diversen Gitarren sowie als Neuzugang Ricardo Serrano am Schlagzeug.

Ein bischen merkte man Steve Skaith allerdings schon an, dass er ob der Besucherzahl (es werden höchstens 40 Besucher gewesen sein) etwas enttäsucht war: seine Intros zu den einzelnen Songs waren deutlich kürzer als beim letzten Mal und zu einem Lächeln lies er sich erst hinreissen, als zum Ende des Konzertes der "Spinning man from Karlsruhe" erschien um seine Kreise vor der Bühne zu drehen.

Trotzdem: die brillianten Songs wurden mehr als überzeugend live rübergebracht und dass die 4 trotz der meist ernsten Texte und der niedrigen Besucherzahl  Spaß am Konzert hatten, zeigte einem nicht nur die aberwitzige Coverversion von "Norwegian Wood", die, wie letztes Mal das Konzert beendet.

Fazit: Wer auf hangemachten Folk-Pop mit intelligenten Texten steht sollte bei der Steve Skaith Band vorbeischauen - und zwar nicht nur, weil man Latin Quarter mag oder gemocht hat. Es lohnt sich!

Ticket

Hier noch ein Link: www.mexile.com

© 05/2005 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/steveskaith080505.html 

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